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Vorwort Glanzlichter der Naturfotografie

Schon wieder ist ein Jahr vergangen und ein weiterer Wettbewerbs-Jahrgang der „Glanzlichter der Naturfotografie“ ist abgeschlossen. Natürlich nur erst einmal die Ermittlung der Gewinner, sowie die Produktion des Buches und die Erstellung der Ausstellung. Denn danach wandern die 87 Siegerbilder zwei Jahre lang durch die großen Naturkundemuseen und Naturschutzzentren in Deutschland und auch dieser Glanzlichter-Jahrgang wird vom 18. bis 23. September 2012 auf der Photokina in Köln präsentiert.

Die Fakten belegen eindeutig, welche Wertschätzung der erste von Deutschland aus veranstaltete internationale Naturfoto-Wettbewerb seit Jahren genießt. Die exakten Zahlen werden seit Jahren veröffentlicht und Sie können sie auf Seite 128 im Glanzlichter-Buch nachlesen. Die kontinuierliche Steigerung der Teilnehmerzahlen und Bildeinreichungen gibt uns Kraft, weiter zu machen.

Seit sich die digitale Fotografie etabliert hat, ist auch der Anteil der online oder per CD eingereichten Bilder ständig angestiegen und in diesem Jahr wurden nur noch 246 Dias eingereicht. Viele Fotografen nutzen auch die Möglichkeit, ihre Dias einzuscannen und dann digital einzureichen. Mit den technischen Möglichkeiten im Internet ist auch die Teilnahme am Glanzlichter-Wettbewerb komfortabler, schneller, umweltschonender und nicht mehr so kostenaufwändig geworden.

Es freut uns auch, dass jedes Jahr neue Fotografen am Glanzlichter-Wettbewerb teilnehmen, aber auch viele „alte Hasen“ dabei bleiben. Und zum ersten Mal ist es in diesem Jahr passiert, dass ein Teilnehmer zum zweiten Mal Gesamtsieger wurde. Genau nach zehn Jahren hat es der Österreicher Ewald Neffe wieder geschafft, „Glanzlichter-Naturfotograf des Jahres“ zu werden.

Als ständiges Mitglied der Jury hat es mich beim Entschlüsseln der Bildcodierung überrascht und auch gefreut, welcher Fotograf sich hinter dem Siegerbild verbirgt. Ewald ist Teilnehmer der ersten Stunde und war in jedem Jahr dabei. Für mich gehört er zu den stillen Stars der Naturfotografie, der beständig die Natur in besonderen Bildern einfängt und zwar vorrangig in seiner Heimat. Sein Gewinnerbild hat die Jury gefesselt. Wir fragten uns, welche Pflanze einen solchen Ausdruck und Eindruck hinterlässt, dass man glaubt, ein Drachen schaut den Betrachter tief in die Augen.

Gleichzeitig stellte uns dieses Gewinnerbild beim Buchdruck und beim Fotodruck vor große Probleme. Denn die Kamera nimmt ein Foto im RGB-Farbraum auf, während für den Druck der CMYK-Farbraum verbindlich ist. Und die violetten RGB-Farben der Kleinen Braunelle waren im CMYK-Farbraum so nicht darstellbar und beim Druck galt es, sich diesen Farben so gut wie möglich anzunähern. Die Natur erstrahlt manchmal doch in wunderbaren Farben und lässt sich durch die moderne Technik eben nicht naturgetreu wiedergeben, sondern nur so gut wie möglich abbilden.

Doch neben aller Freude an den neuen Gewinnerbildern, bleibt immer noch ein wenig Traurigkeit. Wieder waren unter den letzten zwanzig Bildern in den jeweiligen Kategorien einige Bilder, die den Wettbewerbsbedingungen nicht entsprachen. So mussten vier Bilder aus der Gewinnerliste gestrichen werden, weil durch digitale Bildmanipulation die eigentliche Aufnahme zu stark verändert wurde. Für die Jury unverständlich, dass es auch hierbei „Wiederholungstäter“ gibt. Und einige Fotografen hatten ihren jurierten Bildausschnitt so eng gewählt, dass ihre Bilder zu klein waren und so von der Gewinnerliste gestrichen werden mussten.

Letztes Jahr fragten wir uns an dieser Stelle, wo die Naturfotografie hinsteuert. Kann ein einfaches Motiv, noch dazu tausend Mal fotografiert, denn überhaupt noch ein Gewinnerbild werden? Die Jury hatte dieses Jahr bei der Sichtung der Teilnehmerbilder den Eindruck, dass das pure, klar dargestellte Abbild der Natur wieder mehr in den Fokus des Fotografen gerückt ist. Es gab einfache, eingefangene Momente aus der Natur, die man sich selbst vor der eigenen Kamera wünschte. Und nach wie vor ist die kalte Jahreszeit mit Frost, Eis und Schnee ein beliebtes Naturmotiv und zwar in Fauna und Flora. Auffallend viele Schwarz-Weiß-Aufnahmen wurden dieses Jahr eingereicht und zwar durch alle Kategorien. So schafften es auch einige davon unter die Gewinner der „Glanzlichter der Naturfotografie 2012“.

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                                            Mara Fuhrmann

 

 
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