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Glanzlichter 2015

Fritz Pölking Award Winner


Lehmann, Robert Marc
Hallo?

Robert Marc Lehmann, Deutschland

Hallo?

Kegelrobbe,

Nordsee vor Helgoland, Deutschland

 

Mit seinem Tauch- und Filmteam war Robert auf Helgoland unterwegs, um eine Dokumentation über das U-Boot UC 71 zu drehen. Teil dieser Geschichte sollte auch das Freitauchen mit Kegelrobben werden.

An einem windstillen Sommertag verbrachte er mit den Tieren einige Stunden im eiskalten Wasser. Robert war in einem 5mm Freitauchanzug unterwegs, um besonders beweglich zu sein. Denn schon Jacques Cousteau, sein großes Vorbild, sagte: „Wer Fische studieren möchte, muss selbst zu einem Fisch werden.“ In seinem Fall eben zur Robbe, und so fühlte er sich auch. Und das 16°C kalte Wasser hatte bereits jeden Quadratzentimeter seines Körpers ausgekühlt.

Doch dieses Weibchen spielte etwa zwei Stunden mit ihm im Freiwasser, im Kelpwald, am Meeresgrund und an der Oberfläche. Die Robbe fand besonderen Gefallen an seinen Apnoe-Flossen und versuchte auch mehrmals diese zu entwenden. Sie mochte es besonders, wenn er sich auf den Grund sinken ließ, um sich im Kelp zu verstecken oder Luftblasenringe zu machen. Ab und zu verschwand sie, um im nächsten Moment direkt vor Robert aus dem Kelp aufzutauchen. Immer mit diesem lustigen Gesichtsausdruck. Dabei ist dieses Foto entstanden.

Robert begegnete schon vielen Robben, aber diese Begegnung zählt zu den schönsten, wenn nicht zu einem der besten Tage in seinem Leben. Robben reagieren besonders natürlich, wenn man genau wie sie, mit nur einem Atemzug unterwegs ist. Robert ist der Meinung, dass es der beste Weg ist, für eine respektvolle Annäherung an Unterwassertiere..“

Canon EOS 5D Mark III, 2,8/16-35mm bei 16mm,

Unterwassergehäuse, Unterwasserblitzgeräte,
ISO 640, f 11, 1/125 sec.

 

Fritz Pölking-Award 2015

Robert Marc Lehmann

Ich bin 1983 in Jena geboren und hatte schon immer eine Affinität zum Wasser. Meine Eltern erzählten mir, ich konnte schwimmen bevor ich laufen lernte. Schon im frühen Jugendalter wollte ich Haie und Wale erforschen. So wurde meine Vorliebe zum Beruf.

Als Meeresbiologe und Forschungstaucher befinde ich mich eigentlich immer irgendwo auf einer Expedition. Ich fühle mich als Botschafter der Meere und reise um die ganze Welt, stets auf der Suche nach neuen Abenteuern und Begegnungen mit Tieren und Menschen. Der Schutz unseres größten Ökosystems ist dabei mein wichtigstes Anliegen.

Am liebsten fotografiere und filme ich unter Wasser und zwar mit nur einem Atemzug! Freitauchen erlaubt mir Bilder zu machen und Situationen zu erleben, die sonst nicht möglich wären. Außerdem ist es für mich einer der respektvollsten Wege, sich unter Wasser einem Tier zu nähern. Ich tauche regelmäßig in allen Klimazonen dieser Erde mit Haien, Walen, Robben und allerlei Meeresbewohnern. Mehrere Monate im Jahr bin ich dafür rund um den Globus unterwegs und dringe bis in die entlegensten Gebiete dieser Erde vor.

Meine Filme und Bilder werden international veröffentlicht und sind mehrfach preisgekrönt. Das ZDF bezeichnete mich einmal als „Fisch auf zwei Beinen“, die Medien als „Jacques Cousteau aus Thüringen“.

Ich wünsche mir, immer wieder zu erleben, dass durch das Teilen meiner Erfahrungen in Bildern, Filmen und Vorträgen, ein Umdenken stattfindet und Menschen inspiriert werden, das für schützenswert zu empfinden, was mir so wichtig ist: unsere Erde, das Meer und seine Bewohner.“

 

Begründung von Gisela Pölking

Diese Bildkomposition ist mir sofort ins Auge gefallen, da diese die Bildaussage optimal unterstützt.

Die Kegelrobbe wird in ihrem natürlichen Lebensraum und Element gezeigt. Das Tier strahlt Ruhe und gleichzeitig Neugier aus. Die Art und Weise wie der Fotograf die Kegelrobbe portraitiert, zeigt eindrücklich das Wesen dieses Tieres.

Angelpunkt für den Betrachter sind die aufmerksamen Augen und die Barthaare des Tieres. Wenn man das Bild betrachtet, suggeriert es dem Betrachter, dass die Kegelrobbe Spaß mit dem Fotografen hat und mit ihm zu spielen scheint. Die Farbgebung des Bildes im Komplementärkontrast unterstreicht die Bildaussage.

 

 
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