Liina Heikkinen, 12 Jahre, Finnland
Wintermahlzeit
Habicht - Kouvola, Finnland
Noch in der Dunkelheit ging Liina mit ihrem Vater in ein Fotoversteck im Wald. Der Morgen versprach klar und schön zu werden. Es war „Springwinter“, der Schnee lag noch reichlich auf dem Boden, doch die Bäume waren schon schneefrei. Liina geht gerne mit ihrem Vater hinaus zum Fotografieren, gibt es doch immer etwas Interessantes zu sehen.
An diesen Platz versammelten sich Eichelhäher, Spechte, Meisen und Habichte. Sie fotografierte gerade diesen Habicht, der sich über ein verendetes Eichhörnchen hermachte. Plötzlich hielt der Habicht mit seiner Mahlzeit inne und starrte zum Himmel. Er spreizte seine Flügel und machte sich ganz groß, um gefährlich auszusehen. Liina bemerkte einen zweiten Habicht am Himmel. Der Greifvogel vor ihrer Kamera schien zu sagen: „Geh weg, das ist mein Fang!“ In diesem Moment machte Liina einige Fotos.
Besonders gefielen ihr die Augen des Habichts, als sie ihr Foto nachher betrachtete. Sie war froh nach einem erfolgreichen Fototag am Abend wieder zu Hause zurückzukehren, denn es wurde ihr nach der langen Zeit doch ein wenig kalt.
Nikon D3, 2,8/300mm, Stativ, Tarnversteck,
ISO 800, f 5,6, 1/640sec.
Glanzlichter-Nachwuchs-Naturfotograf 2015
Liina Heikkinen
Ich wurde 2002 geboren, bin also 12 Jahre alt. Meine Familie und ich leben in Kouvola, einer Stadt in Ost-Finnland. Ich habe zwei große Brüder, Ville und Jesse und eine ältere Schwester Maija. Also, ich bin der jüngste von unserer Familie. Mein Vater Jari fotografiert die Natur seit mehr als 35 Jahren. Er hat allen Kindern die Natur nahe gebracht und uns alle darin unterrichtet, alles über die Natur zu wissen.
In unserer Familie gibt eine Tradition. Jedes Kind bekommt zu seinem zehnten Geburtstag eine gute digitale SLR-Kamera geschenkt. Meine Kamera habe ich also vor zwei Jahren erhalten. Schon seit meiner Kindheit habe ich meinen Geschwistern nachgeschaut, wenn sie mit meinem Vater einen Ausflug in die Natur zum Fotografieren unternahmen. Nach ihrer Rückkehr bestaunte ich die mitgebrachten Bilder. Ich bettelte immer wieder, auch dabei sein zu können.
Als ich dann acht Jahre alt war, durfte ich zum ersten Mal mit meinem Vater einen Ausflug in die heimische Natur machen und auch fotografieren. Nach diesem Ausflug wurde die Naturfotografie zu meinem liebsten Hobby. Meine liebsten Motive sind Vögel. Mein Vater fotografiert gerne aus einem Tarnzelt, um die Tiere nicht zu stören. Das ist für mich sehr aufregend, wenn wir einen ganzen Tag im Wald in einem solchen Versteck sitzen und Fotos machen.
Im Winter sind es oft Greifvögel, wie Habicht und Steinadler, im Frühjahr kommen dann die Singschwäne aus ihrem Winterquartier zurück. Die Singschwäne sind nicht sehr scheu und wir können sie ohne Tarnzelt fotografieren.
Die Sommer verbringen wir oft in unserem Ferienhaus in Soumenniemi. Auch dort ist meine Kamera immer dabei. Ich liebe es, dann Fotos von den vielen dort vorkommenden Wasservögeln zu machen. Mein Lieblingsvogel ist der Prachttaucher mit seinem wunderschönen schwarz-weiß gezeichneten Federkleid.
Mit meinen Geschwistern habe ich mich schon mehrmals an diesem Wettbewerb beteiligt und ich freue mich besonders, diesmal mit einem meiner Bilder gewonnen zu haben.
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