Thomas Kolenbrander, Deutschland
Dramaturgie des Himmels
Wolkenhimmel über West-Island
Auf der Fahrt zum Nationalpark þingvellir sah Thomas diesen außergewöhnlichen Wolkenhimmel im Westen Islands. Leider war weit und breit kein passendes Motiv zu sehen, mit dem er den Himmel hätte kombinieren können. Nach einigen Kilometern weiterer Fahrt hatte er Glück, weil eine hübsche Hügelkette auftauchte. Endlich war eine gute Komposition möglich. Wohlwissend, dass solche Wolkenkonstellationen nicht ewig andauern, rannte Thomas über das Gelände auf einen Zaun zu, weil er diesen nicht in das Bild einbeziehen wollte. Am Zaun angekommen konnte er noch einige schöne Aufnahmen machen, bevor der Zauberhimmel wieder verflogen war.
Nikon D800, 4,0/16-35mm, ISO 100, f 11, 1/60 sec.
Glanzlichter-Naturfotograf 2016
Thomas Kolenbrander
Mein Vater inspirierte mich in meiner Jugend zur Fotografie und schenkte mir sein altes Schwarz-Weiß-Labor. Damit entwickelte ich Fotos und Filme selbst. Hier entstand meine Liebe zur Schwarz-Weiß-Fotografie. Nach dem Abitur wurde mir eine Fotografen-Lehrstelle bei Bertelsmann angeboten, ich entschied mich aber für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Da ich weiterhin ein großes Interesse an Kreativität und Bildwelten hatte, vertiefte ich mein Studium in Richtung Marketing. Nach dem abgeschlossenen Studium arbeitete ich viele Jahre im Bereich Marketing.
Ich fotografiere - wie erwähnt - schon seit meiner Jugend. Es entstanden ganz vernünftige Fotos, mit denen ich aber nicht wirklich zufrieden war. Vor drei Jahren beschloss ich dann, es einmal wirklich zu versuchen und begann, mich ernsthaft mit der Fotografie auseinanderzusetzen. Mein Ziel ist es, herauszufinden, wie weit ich mit meiner Fotografie kommen kann.
Deshalb fing ich an, mir ein Portfolio aufzubauen, das unter www.TKOfoto.de veröffentlicht ist. Alle Fotografien auf meiner Internetseite entstanden in diesen letzten drei Jahren. Gerne reise ich zum Fotografieren in nördliche Länder, war aber auch schon im Südwesten der USA.
Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Landschafts-fotografie, auch in den Bereichen Schwarz-Weiß und Panorama. Warum Landschaftsfotografie? Ich finde, die Natur bringt Schauspiele und Momente hervor, die an Schönheit nicht zu überbieten sind. Darüber hinaus bin ich sehr gerne draußen. Meine Sicht der Natur soll den Betrachter emotional berühren und für Landschaften begeistern.
In diesem Jahr möchte ich beginnen, meine Fotografien anzubieten. Bisher habe ich an wenigen Wettbewerben teilgenommen und einige gute Platzierungen in Fotomagazinen waren das Ergebnis. Der Gesamtsieg bei den „Glanzlichtern 2016“ ist der absolute Höhepunkt meiner Fotografen-Laufbahn.
Begründung der Jury
Das diesjährige Siegerbild wurde von der Jury einstimmig gewählt. Es ist in 18 Jahren „Glanzlichter“ Naturfoto-Wettbewerb erstmals ein Landschaftsfoto. Und es ist erstmalig ein Schwarz-Weiß-Bild.
Da in den vergangenen Jahren immer mehr Schwarz-Weiß-Bilder in verschiedenen Kategorien eingereicht wurden, gab es diesmal erstmals eine eigene Schwarz-Weiß-Kategorie. Und die Ergebnisse waren beeindruckend. Vielleicht auch, weil uns die Landschafts-Motive der Welt nur farbig bekannt sind. Es ist die Reduktion auf das Wesentliche. Nur dann gewinnt ein Schwarz-Weiß-Bild seine Ausdruckskraft und ragt aus allen anderen Kategorie-Siegern heraus. In der digitalen Fotografie muss der Fotograf schon bei der Aufnahme entsprechend komponieren und die farbige Sichtweise in Schwarz und Weiß sehen.
Das Siegerbild zeigt einen dramatischen Wolkenhimmel über einer Hochebene auf Island. Hier hat die Natur eine eindrucksvolle Vorgabe gegeben und der Fotograf hat es mit seiner Kamera optimal eingefangen. Es ist die Rückkehr zum Minimalen, um das Maximale auszudrücken - Fotografie pur.
Und dies unterscheidet das Siegerbild auch von vielen anderen Bildern im diesjährigen Glanzlichter-Wettbewerb. Denn bei vielen Einreichungen waren Farbton und Sättigung völlig überzogen, obwohl das Motiv das Potenzial zum Kategorie-Sieger gehabt hätte. Vielleicht war es die farbliche Übersättigung vieler Bilder, die uns Juroren uns für dieses Fotokunstwerk entscheiden ließ, als es darum ging, den Gesamtsieger zu wählen.
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