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Vorwort Glanzlichter der Naturfotografie

 

Es war ein anderes Jahr, es war eine andere Jurierung, und trotzdem gibt es sie wieder: die „Glanzlichter“! Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass ein sehr kleines Element unserer Natur die ganze Welt in Atem halten kann – und dies nicht nur für kurze Zeit. Die Natur wehrt sich, wird irgendwann ungeduldig mit unserem Umgang mit ihr und greift ein. Ist dieses hinter uns liegende Jahr nun der Beginn dieses Wehrens? Ein Virus hat in kurzer Zeit so viel verändert, es hat uns liebe Menschen genommen, Existenzen vernichtet, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wachsen lassen, den Glauben an die Zukunft ins Wanken gebracht. Niemand weiß, ob wir ein Leben, wie wir es vor dem März 2020 gewohnt waren, jemals wieder leben können.

Und trotzdem haben wir aus unserer Sicht zu jeder Zeit nur nach vorn geschaut. Haben die einsamen Stunden genutzt, darüber zu entscheiden, ob wir unter diesen Auflagen unsere Veranstaltungen überhaupt noch durchführen können. Dies ist weiterhin ungewiss. Doch die Glanzlichter wollten wir nicht aufgeben.

Auch aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, unsere Intention, für den Naturschutz zu arbeiten, nicht aus den Augen zu lassen. Nach 23 Jahren sollte der „Glanzlichter-Naturfotowettbewerb“ nicht beendet, sondern mit aller Kraft weitergeführt werden, auch wenn es in dieser Zeit schwierig ist.

Wir sind noch da, sind gesund, haben uns auch 2021 bei der Jurierung an fast 17.000 wunderbaren Naturfotos erfreut und die Gewinner wieder in gewohnter Tradition in diesem Buch veröffentlicht.

Es war eine andere Jurierung. Erst ein Covid-Test, dann alles mit Abstand, kein herzliches Händeschütteln oder Umarmen, kein gemütlicher Ausklang nach Beendigung der Jurierung im Restaurant. Abschied nur mit Winken. Auch die Auswahl der Bilder war durch diese besondere Zeit emotional beeinflusst. Schauen Sie sich einfach die Gewinnerbilder im Buch an, Sie werden merken, dass helle und farbenfrohe Bilder vorherrschen. Jeder Juror erkannte wohl bei der Auswahl zu Hause und schließlich auch bei der gemeinsamen Jurierung seine Hoffnungen in bestimmten Bildern.

Bei der Enddiskussion wurde besonders auf den Bildaufbau geachtet und auf die kreative Umsetzung. Einige sehr gute Motive sind durch Überziehung der Farben oder des Kontrastes herausgefallen. Sie wirkten nicht mehr natürlich, sondern „kitschig“, und hatten deshalb keine Chance. An den Motiven der im letzten Jahr aufgenommenen Bilder merkte man auch, dass viele Fotografen nicht in der Welt unterwegs sein konnten. Es wurde die Gelegenheit genutzt, vor der Haustür statt in Alaska oder in den Anden zu fotografieren.

Allen Juroren fiel es wieder schwer, in der zweiten Runde aus den schon ausgesuchten Bildern die Finalrunde der letzten 20 zu wählen. Es gab so viele ungewöhnlich gute Motive, dass es mir persönlich um viele Bilder, die ausscheiden mussten, sehr leid tat. Diese Entscheidungen sind für mich immer die bittersten, denn ich weiß, wie jeder der Teilnehmer darauf hofft, dass eines seiner Fotos gewinnen wird.

Während der Diskussion um die Gewinnerbilder wurde auch der Aspekt in die Runde geworfen, dass Motive, die zwar interessant sind, aber durch die Vermarktung über die sozialen Medien, wie Instagram oder YouTube, sowie in den Foto-Foren im Netz einfach tot sind. Man hat sich daran sattgesehen. Motive werden vielfach kopiert, entfremdet und kaputt getwittert. Eine schöne bunte Bilderflut, die es den ernsthaften Fotografen, die für Umwelt und Naturschutz einstehen und arbeiten und ihre Bilder dafür oft mit viel Einsatz und finanziellem Aufwand produzieren, sehr schwer macht.

Zu diesem Zeitpunkt wünschen wir uns, dass es möglich sein wird, in Fürstenfeldbruck zu den Fürstenfelder Naturfototagen viele Gewinner begrüßen und kennenlernen zu können, wenn auch wahrscheinlich unter anderen Umständen und Auflagen als in den vergangenen Jahren.

                                                         

     Mara Fuhrmann

 

 
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