Luca Lorenz, 16 Jahre, Deutschland
Farbweiß
Fasan, Tegeler Fließ, Berlin, Deutschland
Es war gerade Balzzeit bei den Fasanen, als Luca glücklicherweise eine Stelle fand, an der fast jeden Morgen dasselbe Fasanenmännchen zum Balzen kam. Luca fuhr täglich vor Sonnenaufgang mit dem Fahrrad dorthin und versteckte sich mit seinem Tarnanzug am Rand einer Wiese. Mit jedem neuen Morgen wurde der Fasan ein wenig zutraulicher und gewöhnte sich an Lucas Anwesenheit. Etwas sehr Besonderes, da Fasane sehr scheue Tiere sind.
Eines Morgens kam er so nah, dass er nicht mehr ganz ins Bild passte. Luca nutzte die einmalige Gelegenheit, um die schönen Details, die Farben und Strukturen der Federn und die Linie seines Körpers so gut er konnte in einem Bild hervorzuheben. Dabei bildete die gleichmäßige Wolkenschicht im Hintergrund einen schönen, ruhigen Kontrast.
Den Fasan beim Balzen und seinen natürlichen Verhaltensweisen über einen so langen Zeitraum beobachten und fotografieren zu können, war für Luca in diesem Jahr mit das schönste Erlebnis in der Natur.
Nikon Z6, 5,6/200-500mm bei 500mm,
ISO 3200, f 5,6, 1/1250 sec.
Glanzlichter-Nachwuchs-Naturfotograf 2022
Luca Lorenz
Ich heiße Luca Lorenz, wohne mit meiner Familie am Rand von Berlin, in einem Dorf, welches von kleinen Feldern und Wäldern umgeben ist. Schon im Waldkindergarten und in der Naturschule habe ich mich sehr für die Natur interessiert und stundenlang eigentlich alle Dinge im Wald und auf den Wiesen begeistert beobachtet. Es hat mir so viel Freude bereitet, die Natur zu entdecken, dass ich häufig gar nicht merkte, wie schnell die Zeit dabei verging.
Mit neun Jahren begann mein Interesse und meine Liebe für unsere einheimischen Vögel immer mehr zu wachsen. Oft ging ich allein in die Natur und habe das Verhalten der Vögel beobachtet, ihren Stimmen zugehört und gelernt, sie den Arten zuzuordnen. Als ich elf Jahre alt war, bewegte mich der Wunsch, meine Beobachtungen in der Natur festzuhalten, mehr und mehr. Mein Lehrer lieh mir eine ältere Spiegelreflexkamera, und ich nahm sie immer mit. Zwei Jahre lang arbeitete ich dann darauf hin, mir eine bessere Ausrüstung kaufen zu können, und beschäftigte mich ununterbrochen mit dem Thema Wildtierfotografie. Was war es für ein tolles Gefühl, dann endlich meine erste eigene Kamera in den Händen zu halten und von da an all meine Erlebnisse in der Natur mit ihr zu teilen!
Seitdem war ich unzählige Tage, egal bei welchem Wetter, draußen unterwegs und habe verschiedene Projekte gemacht. Dabei sind zwei Kameras kaputt gegangen, ich habe bestimmt 300 erfolglose Ansitze erlebt, bin durch tiefes Glück und große Frustration gewandert, habe Kontakt zu vielen tollen Fotografen und Fotografinnen gehabt, mit ihnen meine Bilder auf Instagram geteilt und vieles mehr, aber vor allem habe ich viele unvergesslich schöne Begegnungen mit wilden Tieren erleben dürfen!
Die Naturfotografie ist mir so sehr ans Herz gewachsen und mittlerweile ein riesengroßer Part meines Lebens geworden. Vor ein paar Monaten habe ich die Schule abgeschlossen und kann mich jetzt voll darauf konzentrieren, was mich glücklich macht: die Wildtierfotografie kombiniert mit dem Naturschutz.
Über Stunden hinweg herrscht absolute Leere, nichts rührt sich, und ich träume von dem perfekten Moment. Bis auf einmal ein Fuchs geschickt aus dem dichten Dickicht ins Freie hüpft, genau da, wo ich es geplant hatte. Der Hintergrund, Vordergrund und die Lichtsituation passen, und ich löse aus. Dann bewege ich mich ganz langsam vom Sucher weg, um diesem wundervollen Tier in die Augen schauen zu können. Dank der Tarnung und der richtigen Windrichtung erkennt der Fuchs mich nicht als Menschen und kann sein Fuchsleben ungestört weiterleben. Das sind die Momente, wofür ich lebe und immer wieder in die Natur gehe.
Ich freue mich sehr, dass ich hier beim Glanzlichter-Wettbewerb eine so großartige Auszeichnung für mein Bild erhalten habe!
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