Vorwort Glanzlichter der Naturfotografie
Viel zu schnell ist ein Glanzlichter Jahr verstrichen - so fing mein Vorwort letztes Jahr an, und eigentlich könnte ich jedes Jahr mit diesen Worten beginnen. Denn es ist wirklich so, die vier verschiedenen Glanzlichter-Ausstellungen wandern, die Vorbereitungen für die Fürstenfelder Naturfototage sind im vollen Gange und auf meinem Schreibtisch sieht alles nach den neuen Glanzlichtern 2015 aus. Und jedes Jahr ist es ein Wettlauf mit der Zeit, damit Sie das neue Glanzlichter-Buch pünktlich zur Siegerehrung in Fürstenfeldbruck erstmalig in Händen halten können.
Dieses Jahr gab es für uns eine sehr positive Überraschung und keiner von uns konnte ahnen, was in den letzten Tagen vor Einsendeschluss los war. Hofften wir doch, dass wir den geringfügigen Rückgang der Bildeinreichungen des letzten Jahres durch die diesjährigen Wechselkategorien wieder auffangen konnten. So staunten wir, als schon am Morgen des letzten Tages die Gesamtzahl der eingereichten Bilder mit einer 2 begann.
Zum zehnten Mal wurde dem Glanzlichter-Naturfotowettbewerb in 2015 das DVF-Patronat des Deutschen Verbandes für Fotografie verliehen. Der DVF-Präsident, Wolfgang Rau, ließ es sich nicht nehmen, uns mit dem Verantwortlichen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Karl-Heinz Tobias, am Tag nach dem Einsendeschluss zu besuchen um die weitere Zusammenarbeit zu besprechen. Dabei konnten sich beide über die ganz aktuell vorliegenden Teilnehmerzahlen informieren und lernten die Qualität der Wettbewerbsbetreuung kennen.
Die Gesamtzahl von 21.790 Bildern macht uns sehr stolz. Um den gewohnt hohen Standard zu gewährleisten, waren die Jurierungsvorbereitungen umfangreicher und die Juroren nahmen sich im Vorfeld mehr Zeit, um sich alle Bilder schon einmal anzusehen. Die beiden Juroren, Sepp Friedhuber und Thorsten Milse, haben dies mit viel Fleiß geschafft und so war die gemeinsame Jurierung zwar gefüllt mit einigen Diskussionen, doch letztendlich sind wir zu einem mehrheitlichen Ergebnis gekommen. Gisela Pölking hat in gewohnt emotionaler Weise das Gewinnerbild für den Fritz Pölking-Award ausgewählt und sich dieses Jahr für ein Unterwasserbild entschieden.
Nachdem die Fotografen der Endrunde gewählt waren und wir uns die realen Namen hinter den verschlüsselten Bildcodierungen ansahen, stellten wir fest, dass viele Bilder von Fotografen aus Italien und Spanien darunter waren, besonders in den Tierkategorien.
Alle Juroren haben festgestellt, dass die Qualität der eingereichten Bilder sehr hoch war. Und um auch den Fotografen der Endrunde, die es nicht unter die Gewinner geschafft haben, gerecht zu werden, haben wir uns dafür entschieden, auch ihre Endrundenbilder in einer Auflistung im vorliegenden Glanzlichter-Buch aufzulisten. So zeigen wir Ihnen erstmalig auf drei zusätzlichen Seiten welche Fotografen mit welchen Bildern die Plätze 11 bis 20 belegt haben.
Der Gesamtsieger ist diesmal ein Bild, welches man entweder sofort liebt oder ablehnt. Wenn ein Bild diesen Status erreicht, hat es etwas Besonderes. Die Bildkomposition und die Farbgebung machen den Reiz des Bildes aus. Liest man die Geschichte zum Bild, kann man den Fotografen verstehen, dass es für ihn außergewöhnlich ist.
Und so geht es vielen Fotografen, die mit einem Gewinnerbild vertreten sind. Manche Bilder haben etwas Besonders, egal ob es die Entstehungsgeschichte, das Erlebnis vor Ort oder die Stimmung der Aufnahme ist. Wird doch vielen Naturfotografen beim Betrachten ihrer „Momentaufnahmen“ aus der Natur bewusst, dass jedes Bild vielleicht irgendwann ein Dokument sein kann, weil diese Pflanze oder dieses Tier von unserer Erde verschwunden sind. Und deshalb sollte eigentlich jeder von uns Naturfotografen seine Bilder für den Naturschutz einsetzen und damit ein bedeutender Teil für die Zukunft und den Bestand unserer Natur werden.
Wir freuen uns darauf, wieder vielen Freunden der Glanzlichter im Laufe des Jahres zu begegnen und mit ihnen angeregte Gespräche zu führen.
Mara Fuhrmann
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