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Vorwort
Von vielen bekannten Naturfotografen und Freunden hört man oft: Die Natur sei der größte Künstler, den man sich vorstellen kann. Man müsse nur mit offenen Augen durch die Natur gehen. Und genau diese Worte kommen mir sofort in den Sinn, wenn es wieder heißt, die neuen Glanzlichter auszuwählen. In diesem Jahr wurden unsere Augen immer größer, je näher der Einsendeschluss rückte. Am letzten Tag fuhr sogar ein kleiner Lieferwagen der Post vor, der Kisten voller Einsendungen
bei uns ablud.
Es war ein kurzes und anstrengendes Jahr für die neuen “Glanzlichter”. Trotzdem war es nicht nur für die einreichenden Fotografen erfolgreich, sondern für das Projekt-Team. Mit viel Freude machten wir uns ans Auspacken und als alles gesichtet, sortiert und gezählt war, lagen 8103 Dias aus 17 Ländern bereit, um bei der Vorjurierung den ersten Schritt in die Vorrunde zu bestehen. Die Dias, die dann ins Wettrennen um ein Siegerplatz gingen, waren alle in ihrer Qualität gleichwertig - die Juroren hatten nun das letzte Wort. Jeder kann sich vorstellen, dass das Herz heftig mitschlägt, wenn es zur Entscheidung kommt, bei der gleiche Motive um den Sieg buhlen.
Diesmal haben wir mit zwei weinenden Augen die vielen Dias wieder eingepackt und
zurückgeschickt, denen ich gerne einen Sieg gegönnt hätte. Leider können nur 82 Bilder dieses Prädikat für sich in Anspruch nehmen, und die Juroren haben viel Zeit mit Diskussionen und Vergleichen verbracht. Und zum ersten Mal seit Bestehen dieses Internationalen Naturfoto-Wettbewerbs sind alle Kategorien voll belegt.
Freunden, denen ich von der unglaublichen Zahl eingereichter Dias mit wunderschönen Motiven berichtete, fragten mich, ob ich denn überhaupt noch Naturbilder sehen könnte, jedes Jahr wieder, oft gleiche Motive, alles sei doch schon einmal fotografiert und veröffentlicht. Ungläubig schauen sie mich dann an, wenn ich zu schwärmen beginne und beteuere, dass man in guten Fotos “baden” kann. Für unser Team ist es eine Bestätigung, dass Natur und Naturfotografie eine traumhafte Kombination sind, die es wert ist, gefördert zu werden.
Besonders wichtig erscheint uns jedes Jahr erneut der Aspekt des Naturschutzes, des Augenöffnens durch die Fotografie für die Natur. Nur wer die Natur kennt, kann sie schützen und geht nicht achtlos an den Kostbarkeiten vorbei, die uns auf Schritt und Tritt umgeben. So wird es immer zu unseren Intentionen gehören, auch weiterhin das Interesse an der Natur zu wecken und die Ergebnisse vielen zu präsentieren.
Umso mehr freut es uns, auch in der Politik Unterstützung zu bekommen; denn ganz selbstverständlich hat sich unser Bundesumweltminister Herr Jürgen Trittin bereit erklärt, die Patenschaft für den diesjährigen Wettbewerb zu übernehmen.
Dem Team ist ein weiterer Erfolg gelungen: Die Ausstellung “Glanzlichter 2002” wird zum ersten Mal nahtlos mehr als ein Jahr touren und in verschiedenen Museen Deutschlands zu sehen sein. Eine besondere Auszeichnung ist die Präsentation auf der weltgrößten Fotomesse, der Photokina im Herbst 2002 in Köln.
Und noch ein Ziel haben wir uns gestellt: Die Glanzlichter sollen nicht nur im europäischen Raum, sondern auch in Übersee erstrahlen. Nachdem es gelungen ist, schon im vergangenem Jahr Teilnehmer aus Amerika zu aktivieren, sind wir guter Dinge, Fotografen auch in anderen Erdteilen für die Glanzlichter begeistern zu können. Dadurch erfahren nicht nur wir, wieviel Interesse an der Natur besteht - jedes Bild ist ein Spiegel des Herzens, der kleine persönliche Beitrag eines jeden Einzelnen zum Schutz und der weltweit gefährdeten Natur, die es zu bewahren gilt.
Mara K. Fuhrmann
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