Vorwort
Was treibt eigentlich denjenigen, der gerne fotografiert, dazu, sich speziell der Naturfotografie zu widmen? Warum nimmt so mancher strapazenreiche Reisen auf sich, fern der Heimat und oft über Monate hinweg getrennt von seinen Lieben? Wieso sitzt sich ein Tierfreund mit seiner Kamera im Tarnzelt den Hintern wund, nur um ein bestimmtes Motiv zu erhaschen? Man könnte die Fragen endlos weiter stellen.
Und wie lauten die Antworten? Der eine nennt es Fieber, das ihn immer wieder an denselben Ort treibt, um die Landschaft in sich aufzunehmen, die Tiere zu beobachten und mit der Kamera auf die Pirsch zu gehen. Ein anderer sucht die Ruhe und Einsamkeit in der Wildnis und kann erst dort sein Gefühl für die Natur so richtig ausleben, weit weg von Zivilisation und Problemen. Bei manchem mag die Abenteuerlust eine große Rolle spielen, der Reiz, eine neue Region zu erforschen, die Pflanzen und Tiere auf Film zu bannen und manchmal sogar etwas Unbekanntes entdecken, was vorher noch niemand gesehen hat.
Auch die meisten Profis unter den Naturfotografen haben das Gefühl für die Natur noch nicht verloren, obwohl es im heutigen Konkurrenzkampf ein hartes Überleben ist. Doch alle Strapazen, Abenteuer, Wagnisse und Schwierigkeiten sind vergessen, wenn das Bild vor uns liegt. Die Freude, Erlebtes zu zeigen und mit anderen beim Betrachten der Bilder erneut zu durchleben, kennt jeder Naturfotograf.
Genau aus diesem Grund entstand dieser Wettbewerb. Vielen Menschen seine eigenen Bilder zeigen zu können und eine Anerkennung in Form eines Preises zu bekommen, war es vielen wert, den Aufwand des Aussuchens, Verpackens und Verschickens auf sich zu nehmen. Manch einer wird klopfenden Herzens seine Fotos in den Briefkasten geworfen und sich beim Daumendrücken erwischt haben. Jeder hofft, bis die Nachricht den Gewinner erreicht.
Dieses Buch zeigt alle Fotos, die zu den Gewinnern zählen. Jedem Fotografen war es freigestellt, mehr oder weniger erschöpfend über sein Bild zu informieren. Aber die großartigen Aufnahmen werden für sich sprechen und durch ihre Aussagekraft faszinieren. Sie lassen uns über die Einzigartigkeit der Natur staunen, zeigen aber auch ihre akute Gefährdung.
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