Grußwort der Schirmherrin
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Perspektive ist entscheidend dafür, wie wir Menschen unsere Umwelt wahrnehmen, ob wir Sympathie empfinden oder Abneigung, Angst oder Verständnis.
Das wissen Fotografinnen und Fotografen und entscheiden deshalb sorgfältig, aus welchem Blickwinkel sie ihre Motive zeigen. Manches können sie so beeinflussen, manches nicht. Denn die menschliche Perspektive besteht nicht nur aus den äußeren Umständen, sondern auch aus inneren Ansichten: Bin ich klein oder groß, Mann oder Frau, Asiate oder Europäer, jung oder alt, arm oder reich? Wo stehe ich physisch, wo politisch? Wie geht es mir im Moment, in welcher Lebenssituation befinde ich mich? All das beeinflusst, wieviel ein Mensch von einer Szene sehen kann und will und welches individuelle Bild der- oder diejenige für sich daraus zusammensetzt.
Leicht erliegt man dabei dem Irrtum, die eigene Perspektive sei die einzig wahre. Das ist menschlich, engt aber ein. Denn häufig sieht man eine Lösung erst, wenn man das Problem von einer anderen Position aus betrachtet. Sich aus der bequemen eigenen Ecke in eine neue, andere zu stellen, braucht Offenheit und manchmal Mut. Dann jedoch sind oft überraschende und bereichernde Ein- und Ausblicke möglich.
Festgehalten haben solche Blicke auch in diesem Jahr wieder die vielen Fotografinnen und Fotografen, die am Glanzlichter-Wettbewerb teilgenommen haben. Sie laden mit ihren Bildern dazu ein, die Natur und die Tiere anders wahrzunehmen als sonst, noch einmal ganz genau hinzuschauen, sich über die Schönheit unserer Umwelt und Mit-Lebewesen bewusst zu freuen.
Sie zeigen gleichzeitig aber auch die Zerbrechlichkeit dieser Welt. Die Fotografien sind einmal mehr Ansporn für mehr Klima-, Umwelt- und Naturschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Den Gewinnerinnen und Gewinnern möchte ich sehr herzlich gratulieren.
Es grüßt
Ihre
Svenja Schulze
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
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