Samstag, 13. Mai: 13.00-14.30 Uhr
Sardinien und Korsika –
Natur im Mittelmeer
Martin Sinzinger
Martin Sinzinger, 1967 in der Salzach-Region geboren, kauft sich schon als Jugendlicher von seinem ersten Lehrlingslohn eine Kamera. 30 Jahre später ist ihm die Fotografie das Handwerkszeug, um die Schönheit der Natur, die Flüchtigkeit des Augenblicks, den Ausdruck der Naturerscheinungen konzentriert, wesentlich, eindrucksvoll zu bannen.
Vom heimischen Chiemgau aus organisiert er seine Exkursionen, Fotoworkshops und Vortragstouren. Sein Arbeitsfeld bezeichnet er als Licht- und Lebens-studien, da dieser Begriff mehr auf das Feinere, weniger augenfällige, auf das die Natur durchdringende und sie rhythmisierende Leben weist.
Als „Inseln des Lichts“ erlebt und bezeichnet Martin Sinzinger die beiden Inseln im Mittelmeer, die wie zwei ähnliche und doch recht unterschiedliche Geschwister erscheinen. Um deren Schönheit darzustellen, hat er sich intensiv mit dem individuellen Ausdruck der vielfältigen Lebensräume im Zusammenspiel mit der kosmischen Qualität des Lichtes beschäftigt. Entstanden ist dabei ein sensibles Portrait von Landschaft, Pflanzen und Tieren, das auch den seit Urzeiten den Lebensraum gestaltenden Menschen nicht ausschließt.
Korsika ist das „Gebirge im Meer“, denn der höchste Berg, der Monte Cinto, ragt 2.706 Meter hoch in den Himmel. Im Frühjahr grüßt von den Flanken noch der Schnee, wenn im Tal die für den Mittelmeerraum charakteristische Macchia blüht und duftet. Wildromantische, steile Täler ziehen von den hohen Gipfeln auf Meereshöhe hinunter. Bis in den Juni hinein vereiste Bergseen, kaskadenreiche Wildbäche, Flüsse mit zahlreichen Gumpen und erfrischende Quellen faszinieren im Sommer den Besucher.
Von der Südspitze Korsikas nur durch die 12 Kilometer breite Meerenge von Bonifacio getrennt, breitet sich die knapp dreimal größere Nachbarinsel aus.
Sardinien empfängt den Besucher weniger dramatisch, ruhiger, weniger hoch, doch mit ebenso eindrucksvollen abwechslungsreichen Landschaften. Von den großartigen Granitküsten des Nordwestens, den steilen Kalkabbrüchen am Capo Caccia über die sanfte Sinis hin zu den feinen Sandstränden des Südens reicht der Bogen. Über Kork- und Steineichenwälder schwingt sich das Land in die felsigen Bergregionen auf. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass das italienische Sprichwort vom „kleinen Kontinent“ Sardinien wahr wird.
Aus dem Erstarrten offenbart sich mit den Pflanzen das aufstrebende Leben, eine Welt voller Details und Zartheit in Farbe, Form und Gestik. Die Tiere, insbesondere Insekten und Vögel organisieren das Leben auf noch höherer Stufe, sie verbinden den Luft-, Licht- und Wärmeraum mit der Erde und schenken dem Betrachter bewegte und bewegende Impressionen oftmals nur kurzer und flüchtiger Offenbarungen der Schönheit.
Dieser Vortrag zeigt daher nicht nur die oftmals auf kleinem Raum beinahe gegensätzlichen und sich dennoch so harmonisch ergänzenden Blicke auf Berge, Wasserfälle, Seen und Lagunen, auf und in die Macchia und die an die Ewigkeit erinnernde, rhythmische Begegnung von Meer und Erde entlang der Küsten. Er holt im Überblick und im Detail weit aus, aber er beschränkt sich nicht auf die Faszination der Artenfülle dieser beiden Inseln, die von Orchideen, Schmetterlingen über Mufflon, Purpurhuhn und Eleonorenfalken bis hin zur Unterwasserwelt illustriert wird.
Der Vortrag wirbt auch für eine tiefere Sicht zum Leben, zur Betrachtung jener sensiblen, den Menschen in der Empfindung ansprechenden Schönheit und Weisheit. Die sich nach Überzeugung des Fotografen in allem Ausdruck der Natur auch an den Menschen als vernunftbegabtes und zur Begeisterung fähiges Wesen wendet.
www.martin-sinzinger.de
Der Vortrag kostet € 12 (VVK) oder € 15 (TK).
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