Zur Fotografie gekommen bin ich schon als kleiner Bub. Damals drückte mir mein Vater seine Nikon FM in die Hand und versuchte, mir das Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten zu erklären. Was anfänglich hängen blieb, war aber lediglich die Funktionsweise des Belichtungsmessers. Null war gut, Plus war nicht so gut und Minus auch nicht unbedingt. Mein Hauptinteresse galt damals weniger der Technik als vielmehr den Insekten und Vögeln im heimischen Garten.
So wurde Film um Film durchgeknipst. Die ersten Ergebnisse brachten meinen Vater dazu, im Keller das Schwarz-Weiß-Labor wiederzubeleben, um schneller - und wohl auch günstiger - an Resultate zu kommen. Die Lernkurve wurde steiler, und so durfte ich bald meine eigene Kamera mit diversen elektronischen Helferlein mein Eigen nennen.
Das Tier, welches mich bereits mein ganzes fotografisches Leben begleitet, ist der Eisvogel – zugegebenermaßen hatte ich als 11-Jähriger mit dem Ablichten mithilfe rein manueller Technik so meine Schwierigkeiten. Das sollte sich aber im Laufe der Jahre und mit dem Voranschreiten der Technik und den eigenen Fähigkeiten ändern.
Im frühen Erwachsenenalter fing ich an, neben der heimischen Tierwelt auch auf diversen Reisen und bei Auslandsaufenthalten die lokalen Tierreiche zu dokumentieren. So baute ich mir allmählich ein zweites Standbein mit der Fotografie auf.
Meine größte Leidenschaft aber gilt nach wie vor der heimischen Flora und Fauna. In meiner oberbayrischen Wahlheimat ziehe ich beinahe täglich durch die Bergwälder und die Auen der Flüsse und Seen. Der Sinn für das Schöne, was sich im vermeintlich Verborgenen bzw. im Alltäglichen verbirgt, färbt auch auf meine Kinder ab. Sehr interessiert, vor allem an der Tierwelt, werden sie entsprechend sensibilisiert und lernen so, wie wichtig der Schutz und das Bewahren ihrer Heimat ist.
Das weckte auch ihr fotografisches Interesse, wobei sich die Möglichkeiten der digitalen Technik doch sehr von meinen ersten Schritten unterscheiden – zu unser aller Vorteil.
Immer wieder begleitet uns dabei der Eisvogel, der in unserer Nähe den idealen Lebensraum gefunden hat und dessen Population dort stabil ist. Immer bekräftigt und unterstützt von meiner Frau, ziehe ich aber auch regelmäßig allein los und erarbeite mir so neue Themengebiete bzw. organisiere Fotoreisen, um auch anderen den respektvollen Umgang mit der Natur nahezubringen. Auf meiner alljährlichen Reise nach Hornstrandir in Island biete ich Interessierten beispielsweise die Möglichkeit, in die Welt des Polarfuchses einzutauchen.
All das ist mit vielen Entbehrungen im Familienalltag verbunden, weshalb ich hier ausdrücklich meiner Frau danken möchte, die mir täglich den Rücken frei hält und ohne die alles das nicht möglich wäre.
Naturfotografie ist für mich mehr als nur ein Ausgleich zum Day-to-day-Job, es ist eine Lebenseinstellung mit tieferem Sinn.